3° Generation

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Mut und Altruismus in schwierigen Zeiten

Der Künstler, der Poet und der Geschäftsmann

Anton Mayer

Akademischer Maler

(* 1886 † 1967 München)

Karl Mayer

Poet und Kaufmann

(* 1889 † 1971 München)

Adalbert Mayer

Kaufmann und Stratege

(* 1894 † 1987 München)

Nach dem ersten Weltkrieg und dem Ende der Monarchie übergibt Franz Borgias die Firma an seine drei Söhne und damit an die dritte Generation. Der Akademieschüler Anton übernimmt als Ältester die künstlerische Leitung, indes sich seine jüngeren Brüder Karl und Adalbert um die weltweiten geschäftlichen Belange des Familien Imperiums kümmern. 1919 die Mayer´sche wird zur Werkstätte für freie Künstler (Karl Knappe) 1922/23 Erwerb der Nachbargrundstücke Seidlstr. 25/27 und Neubau des heutigen Firmensitzes durch Stadtbaumeister Prof. Theodor Fischer. 1922 - 1936 lebt und arbeitet Adalbert Mayer, die treibende Kraft des Familienunternehmens, in New York. 1934 Hochzeit mit Marianne Lacher. Die Bibliothekarin erstellt von 1965 - 1985 den heutigen „Hauschatz“, sieben akribisch recherchierte Firmen- und Familienchroniken (Münchner Stadtmuseum).

1933 die Mayer-Brüder halten sich von der NSDAP fern. Die Auslandsaufträge sichern vorerst das Überleben der Firma. 1939 Firmenvereinigung Mayer/ Zettler 1941 die Produktion von Mayer kommt zum Erliegen 1944 die Belegschaft ist von ursprünglich 500 auf weniger als 20 Mitarbeiter zusammengeschrumpft

„Die apokalyptischen Silbervögel hierfür flogen – von Italien kommend – gerade immer über dem Tegernsee, himmlisch schön, ein.“

K.M.

1944 Stiglmaierplatz: „Vom Dach des Hauses beobachteten wir, wie so oft mit Grausen, die Feuer- und Rauchschwaden über der gequälten Stadt… eine Nero´sche Vision.“ K.M. 1945 „Das Vorderhaus bis zum Erdgeschoss ausgebrannt, der Ausstellungssaal eine Trümmerstätte, der Werkstätten Bau ohne Dach… Zerstört der Glaskeller, die Hofunterkellerung, die Schreinerwerkstätten im Hof, photographische Werkstätte mit Apparaten und allem… Fast alle Kartons und Skizzen verbrannt… die meisten Geschäftsbücher, die alte Korrespondenz, alles Werbematerial und alle Unterlagen, dazu die ganze Büroeinrichtung…“ K.M.

1946 rasche Nachkriegssanierungen und Wiederbelebung des USA Marktes. 1948 - 1965 Restaurierung der mittelalterlichen Münchner Dom Fenster, die A.M. vor der Kriegszerstörung durch Ausbau rettete. Rekonstruktionen und Fertigung moderner Fenster, von u.a. Karl Knappe und Max Lacher und Mosaiken von Sepp Frank in der Krypta. Erfindungen der Thermischen Schutzverglasung für Bleiglas- Restaurierung und die „positive Setztechnik“ im Mosaik (Stramin Netz). A.M. erhält den „St. Gregorius Orden“ von Papst Pius XII. und die Auszeichnung seiner Heimatstadt „München leuchtet“. 1961 Weltfriedenskirche in Hiroshima erhält ein monumentales Apsis Mosaik von Prof. Karl Knappe. Namenhafte Künstler finden ihre „Werkstatt Heimat“ in der Franz Mayer´schen Hofkunstanstalt, darunter F.X.W. Braunmiller, Hubert Distler, Sepp Frank, Prof. Josef Oberberger, H.G. von Stockhausen.

„Dieses wesentliche Schaffen verlangt echte Freundschaft, so daß eben bei allem Schaffen in der Anstalt, ein glücklicher Kontakt die Solidarität einer handwerklichen Arbeit mit der künstlerischen garantiert.“

Karl Knappe